Je mehr Zinsen eine Bank bietet, umso interessanter die Geldanlage. Verbraucher schauen meist sehr genau auf die Sparzinsen, vergessen jedoch häufig die Dispozinsen zu vergleichen. Gerade bei den Dispositionszinsen oder auch Überziehungszinsen gibt es je nach Bank erhebliche Unterschiede. Wer nicht aufpasst, gerät schnell in eine Kostenfalle. Einige Filialbanken haben teils viel zu hohe Dispozinsen.
Wer die Zinsen vergleicht, sollte nicht nur auf das Tagesgeld oder Festgeld achten, sondern insbesondere das Girokonto nicht vergessen. Zwar bieten immer mehr Banken auch Zinsen auf das normale Girokonto, jedoch kann sich dieser Vorteil sehr schnell als Nachteil erweisen, wenn dadurch die Überziehungszinsen zu hoch sind. Ein Girokonto kann sehr schnell für einige Tage ins Minus rutschen. Ist das Konto im Soll, verdient die Bank kräftig mit.
Was viele Verbraucher nicht wissen oder bislang kaum beachtet haben: Bei jeder Bank gibt es andere Dispozinsen. Wer also die Leistungen unterschiedlicher Banken vergleicht, sollte nicht nur die Habenzinsen und die Kontogebühren beachten, sondern auch die zu erwartenden Dispositionsgebühren. Die Abweichungen sind teilweise enorm. Im günstigsten Fall werden nur ca. 5% Zinsen für eine geduldete Überziehung des Kontos berechnet. Im schlechtesten Fall verlangt eine Bank mehr als doppelt so viele Gebühren. Bis zu 12% Dispozins wird bei einigen Hausbanken verlangt.
Ein weiteres Problem ist die langsame Anpassung der Sollzinsen. Verbraucherschützer rügen die Banken immer wieder, dass die Sollzinsen schneller dem aktuellen Leitzins angepasst werden müssen. Bei den Habenzinsen wird sehr viel schneller nach einer Senkung des Leitzinssatzes nach unten korrigiert. Bei den Sollzinsen bleibt dagegen oft monatelang das gleich hohe Niveau, obwohl auch hier parallel eine Anpassung erfolgen müsste.
Verbraucher haben nur die Möglichkeit durch regelmäßige Vergleiche die Konditionen der verschiedenen Banken zu prüfen. Die Sollzinsen unterscheiden sich teils erheblich und sollten nicht vergessen werden. Unsere Empfehlung ist ein kostenloses Girokonto, denn hier ist meist auch der Sollzinssatz deutlich geringer als bei der Filialbank bzw. Hausbank vor Ort.