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Grundsatzurteil: Anlageberater müssen individuelle Anlagesituation berücksichtigen

Ein aktuelles Grundsatzurteil des Bundesgerichtshof stärkt die Rechte der Anleger und nimmt Anlageberater bzw. Vermögensberater deutlich mehr in die Pflicht. So ist ein Kölner Anlageberater zu einer Schadensersatzleistung von über 100.000 Euro verurteilt worden, nachdem er entgegen der Absprachen mit dem Kunden in einen unsicheren Immobilienfonds investiert hatte, der kurze Zeit später insolvent ging. Der Anlageberater musste nicht nur die Anlagesumme von 75.000 Euro ersetzen, sondern auch die kompletten Zinsen. Nach Ansicht der Richter hatte er sich den Weisungen des Kunden widersetzt und sich somit persönlich haftbar gemacht.

Der Kunde hatte explizit nach einer Anlagemöglichkeit mit geringem Risiko gefragt und wollte die Erträge zur Altersvorsorge verwenden. Dies war nach Ansicht der Richter entscheidend dafür, dass der Anlageberater für den Schaden aufkommen muss. Der von ihm gewählte geschlossene Immobilienfonds entspricht nicht einer sicheren Anlage. Ein geschlossener Immobilienfonds bietet etwas bessere Renditechancen, aber auch ein deutlich größeres Risiko vor Verlust, wie in diesem Fall auch eingetroffen. Der Anlageberater hatte entgegen der Absprachen ein enormes Sicherheitsrisiko in Kauf genommen, was nicht mit dem Wunsch des Kunden vereinbar war.

Das Grundsatzurteil könnte nun für hundertausende Anleger interessant werden, die ähnliche Situationen erlebt haben. Wer sich bei neu abgeschlossenen Kapitalanlagen schützen möchte, sollte unbedingt schriftlich festhalten, was beim Beratungsgespräch vereinbart wurde. Nur wenn dieses vom Kunden und dem Anlageberater unterschrieben wird, kann man später rechtlich einwandfrei nachweisen, falls etwas entgegen der Absprachen abgelaufen ist. Auch die gewünschte Anlagestrategie muss unbedingt verbindlich festgehalten werden. Bei Banken ist ein sogenanntes Beratungsprotokoll seit diesem Jahr ohnehin Pflicht. Dennoch gibt es selbst unter Bankern häufig noch Versuche das Beratungsprotokoll wegzulassen. In der Regel wird es erst auf eindeutige Nachfrage angeboten.


US Finanzanalyst prognostiziert Zusammenbruch des Finanzsystems

Seit der Finanzkrise im Jahr 2008 bleibt die Sorge um einen noch größeren Crash, der möglicherweise auch eine totale Inflation zur Folge hätte. In einem solchen Fall, wären Papierwährungen wie der Euro oder Dollar von einem Tag auf den anderen wertlos. Wenn dies wirklich passieren sollte, würden auch die weltweiten Börsen einen Zusammenbruch erleben.  Kommt ein möglicher Untergang des Finanzsystems? Dies Frage stellen sich Analysten und Anleger seit Jahren und das Thema sorgt nach wie vor für unterschiedliche Meinungen.

Der US Finanzanalyst Robert Prechter schürt einmal mehr die Sorgen der Anleger. Er prophezeit den Zusammenbruch der Finanzmärkte, was zahlreiche Kritiker zu heftigen Protest verleitete. Doch Prechter findet auch zahlreiche Befürworter für seine These, die er auf die Elliott-Wellen-Theorie stützt. Demnach würde der Dow Jones, welcher vergleichbar mit dem deutschen Dax ist, innerhalb weniger Jahre auf 1.000 Punkte fallen. Aktuell befindet sich der Dow Jones bei etwa 10.000 Punkten, was einen Verlust von 90% bedeuten würde.

Wenn man einmal mit gesundem Menschenverstand vorgeht, scheint diese Prophezeiung auch unter praktischen Gesichtspunkten sehr wahrscheinlich zu sein. Die Banken machen trotz Finanzkrise ungehindert mit hoch spekulativen Finanzgeschäften weiter. Die Beratungen der Banken sind meist katastrophal und nur darauf gezielt dem Kunden die eigenen Produkte anzudrehen. Klassische Sparkonten werden dabei selten empfohlen, sondern sehr komplexe und meist spekulative Finanzprodukte, die eben genau due Ursache für den letzten Crash während der Finanzkrise 2008 waren.

Ob Robert Prechter wirklich Recht behält, wird sich erst in den kommenden Jahren zeigen. Er ist jedoch absolut überzeugt, dass wir dieses oder ein ähnliches Szenario erleben werden. Bereits 2012 sollen nach seinen Berechnungen erste heftige Probleme an den Finanzmärkten die Kurse ins Wanken bringen. Prechter, der ein Marktforschungsinstitut in den USA leitet, ist auch Psychologe. Ob er die Psychologie der Märkte durchschaut hat? Anleger sollten in jedem Fall wachsam sein und hochspekulative Geldanlagen in jedem Fall meiden.


Wege aus der Krise Teil 2: Investmentfonds Chance und Risiken

Wirklich sichere Alternativen zum Euro gibt es wenige. Zwar ist jedem bewusst, dass die Gefahr einer Geldentwertung sehr hoch ist, doch ist guter Rat teuer. Wohin mit dem Ersparnissen? Im nun zweiten Spezial zum Thema möchten wir Investmentfonds als interessante Alternative einmal näher betrachten. Investmentfonds sind in Deutschland sehr beliebt und gehören zu den nachgefragtesten Anlageformen. Inzwischen besitzen mehr als 15 Millionen Deutsche Investmentfonds als Kapitalanlage. Gerade Kleinanleger können mit einem guten Investmentfonds überdurchschnittliche Renditen erzielen.

Die Zinsentwicklung ist bei dieser Betrachtung einmal nebensächlich. Wir möchten nur wissen, ob ein Investmentfonds vom Kapitalschutz besser geeignet ist, als der Euro als reines Papiergeld ohne Gegenwert. Betrachtet man die letzten 200 Jahre, hatte Papiergeld immer nach einigen Jahren bzw. Jahrzehnten ausgedient und wurde von einem Nachfolger abgelöst. Das kann herbe Verluste oder sogar eine völlige Entwertung der Ersparnisse bedeuten. Wie sieht es bei Investmentfonds aus? Im Vergleich zum Euro handelt es sich bei Investmentfonds um eine deutliche sicherere Anlageform.

Entscheidend bei einem Investmentfonds ist die gesonderte Absicherung der Gelder. Ein Investmentfonds funktioniert nach dem einfachen Prinzip, dass Gelder eingezahlt werden und davon dann ein Gegenwert gekauft wird. Dies können Immobilien sein oder Aktien oder Rentenpapiere usw. Der Anleger erhält einen verbrieften Anteil am Investmentfonds und ist somit Mitbesitzer.

Das investierte Kapital in einem Investmentfonds ist Sondervermögen. Folglich ist dies ein separiertes Vermögen, welches nur den Anlegern gehört und in nicht Teil einer Bankbilanz ist. Das Fondsvermögen ist geschützt und bleibt vorhanden, selbst wenn die Investmentgesellschaft zusammenbrechen sollte. Bei einem solchen unrealistischen Fall verwaltet die Depot-Bank sämtliche Gelder. Diese wäre dann auch verpflichtet die Einlagen der Anleger zurück zu zahlen.
Betrachtet man diese Faktoren, wird schnell deutlich, dass ein Investmentfonds tatsächlich eine sehr sichere Geldanlage ist. Durch die verbrieften Besitzanteile und einen realen Gegenwert, kann das Kapital niemals wertlos sein. Wer dagegen seine Ersparnisse nur in den Euro setzt und beispielsweise auf einem Sparkonto oder Festgeldkonto parkt, hat dagegen das Risiko eines Totalverlusts. Selbstverständlich wäre dies nur dann möglich, wenn eine Währungsreform kommt und der Euro über Nacht wertlos wäre.

Ist ein Investmentfonds also die perfekte Alternative zum Euro? Leider kann man diese Frage nicht mit einem klaren ja beantworten. Was bleibt ist das Kursrisiko. Es gibt die Chance auf deutliche Gewinne und Wertzuwachse, aber auch das Risiko von Kursverlusten. Konservative Sparer sollten Immobilienfonds wählen, bei denen sich die Kursschwankungen in der Regel im Rahmen halten.


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