Seit Wochen steht die HSH Nordbank unter öffentlichem Druck. Die sogenannten Bespitzelungsaffäre um Vorstandsmitglied Frank Rot schlägt weitere Wellen. Bei der Landesbank HSH Nordbank mit dem Sitz in Hamburg und Kiel sollten dubiose Methoden bei der Entlassung des Vorstandsmitglieds angewandt worden sein. Inzwischen schalten sich auch die Bundesländer Hamburg und Niedersachsen ein, welche als Anteilseigner auf eine baldige Aufklärung drängen. In Kiel fordern die Politiker inzwischen sogar offen personelle Konsequenzen, sofern sich die Vorwürfe und Anschuldigungen gegen einzelne Vorstandsmitglieder bestätigen.
Gefordert wird vor allem mehr Transparenz bei der Aufklärung der Bespitzelungsaffäre um die HSH Nordbank. Die Landesbank steht ohnehin unter Druck, denn der Vorstandschef Dirk Jens Nonnenmacher muss die Aufgabe der Sanierung und Restrukturierung der HSH Nordbank voran bringen. Nach einem Bericht der Kanzlei Wilmer Hale, welche die Vorgänge monatelang überprüft und dokumentiert hat, habe sich zumindest Vorstandschef Nonnenmacher korrekt verhalten. Die von der Politik geforderten personellen Konsequenzen sollten zumindest ihn nicht treffen. Nonnenmacher sieht nach eigenen Angaben keine Gefahr bei der Restrukturierung der Landesbank durch die Diskussion um die Bespitzelungsaffäre.
In Deutschland hat sich unterdessen auch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (kurz BaFin) eingeschaltet. Zudem ermitteln die Staatsanwaltschaften von Kiel und Hamburg, um die Vorgänge um Vorstandsmitglied Frank Rot und die angebliche Bespitzelungsaffäre aufzuklären. Der Aufsichtsrat der HSH Nordbank hat selbst eine Kanzlei eingeschaltet, welche die Vorwürfe prüfen soll. Der Kieler Landtag hat sich zu der Bespitzelungsaffäre in einer Sitzung beraten. Man hat sich dort mehrheitlich für die Untersuchung und Aufklärung ausgesprochen. Als mehrheitlicher Anteilseigner zusammen mit Hamburg muss die Politik geschlossen handeln.