Banken

Hypo Real Estate: Bundesregierung begrenzt absurde Boni

Die Hypo Real Estate wird wohl als der ewige Pleitegeier unter den Kreditinstituten in die Geschichte eingehen. Der Immobilienfinanzierer musste bereits im Jahr 2008 während der Finanzkrise mit Milliardenspritzen von der Bundesregierung unterstützt werden. Seitdem reißen die Negativschlagzeilen nicht ab und immer wieder muss weiteres frisches Geld in das marode Kreditinstitut gepumpt werden. Insgesamt wurden etwa 150 Milliarden Euro als Investition oder Staatsgarantien in die Hypo Real Estate investiert. Trotz der Skandale beanspruchen die Mitarbeiter noch immer Millionengehälter. Unverständlich ist dabei, dass immer noch Boni bezahlt werden, die teils absurde Höhen erreichen.

Die Mitarbeiter wollten in diesem Jahr insgesamt 35 Millionen Euro als Bonuszahlungen neben dem eigentlichen Gehalt haben. Wie nun aus Medienberichten hervorging hat sich die Bundesregierung eingeschaltet. Statt der ursprünglich veranschlagten 35 Millionen Euro an Boni bei der Hypo Real Estate, sollen nun „nur“ 25 Millionen Euro ausbezahlt werden. Dafür habe sich die Bundesregierung zusammen mit dem Bankenrettungsfonds SoFFin eingesetzt. Dieser Teilerfolg ist der Opposition jedoch noch nicht ausreichend. Die SPD möchte nach eigenen Aussagen ein Nachspiel für diese absurden Bonuszahlungen bei einer Pleitebank. Die Kritik macht sich über alle Parteien hinweg bemerkbar. Das Finanzministerium wiegelt unterdessen jedoch ab. Es sei angeblich nötig gewesen diese Einmalzahlungen zu veranlassen, um wichtige Mitarbeiter bei der Hypo Real Estate zu halten.

Der Aufsichtsrat bei der Hypo Real Estate hatte die Zahlungen und Boni in Millionenhöhe gemeinsam beschlossen. Aus Branchenkreisen ist zu vernehmen, dass es unumstritten war, dass die Boni trotz der Milliardenverluste ausbezahlt werden sollten. Es soll bereits im Juni diesen Jahres im Aufsichtsrat beschlossen worden sein, dass bis zu 35 Millionen Euro an die Führungsebene ausbezahlt werden. Als Grund wurde der ansonsten wahrscheinliche Verlust hochrangiger Mitarbeiter besonders im USA-Geschäft genannt. Von außen betrachtet erscheint es jedoch so, dass man bei der Hypo Real Estate die Verhältnismäßigkeit komplett verloren hat.


Bespitzelungsaffäre der HSH Nordbank schlägt Wellen

Seit Wochen steht die HSH Nordbank unter öffentlichem Druck. Die sogenannten Bespitzelungsaffäre um Vorstandsmitglied Frank Rot schlägt weitere Wellen. Bei der Landesbank HSH Nordbank mit dem Sitz in Hamburg und Kiel sollten dubiose Methoden bei der Entlassung des Vorstandsmitglieds angewandt worden sein.  Inzwischen schalten sich auch die Bundesländer Hamburg und Niedersachsen ein, welche als Anteilseigner auf eine baldige Aufklärung drängen. In Kiel fordern die Politiker inzwischen sogar offen personelle Konsequenzen, sofern sich die Vorwürfe und Anschuldigungen gegen einzelne Vorstandsmitglieder bestätigen.

Gefordert wird vor allem mehr Transparenz bei der Aufklärung der Bespitzelungsaffäre um die HSH Nordbank. Die Landesbank steht ohnehin unter Druck, denn der Vorstandschef Dirk Jens Nonnenmacher muss die Aufgabe der Sanierung und Restrukturierung der HSH Nordbank voran bringen. Nach einem Bericht der Kanzlei Wilmer Hale, welche die Vorgänge monatelang überprüft und dokumentiert hat, habe sich zumindest Vorstandschef Nonnenmacher korrekt verhalten. Die von der Politik geforderten personellen Konsequenzen sollten zumindest ihn nicht treffen. Nonnenmacher sieht nach eigenen Angaben keine Gefahr bei der Restrukturierung der Landesbank durch die Diskussion um die Bespitzelungsaffäre.

In Deutschland hat sich unterdessen auch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (kurz BaFin) eingeschaltet. Zudem ermitteln die Staatsanwaltschaften von Kiel und Hamburg, um die Vorgänge um Vorstandsmitglied Frank Rot und die angebliche Bespitzelungsaffäre aufzuklären. Der Aufsichtsrat der HSH Nordbank hat selbst eine Kanzlei eingeschaltet, welche die Vorwürfe prüfen soll. Der Kieler Landtag hat sich zu der Bespitzelungsaffäre in einer Sitzung beraten. Man hat sich dort mehrheitlich für die Untersuchung und Aufklärung ausgesprochen. Als mehrheitlicher Anteilseigner zusammen mit Hamburg muss die Politik geschlossen handeln.


Deutsche Bank: Kapitalerhöhung zur Übernahme der Postbank

Die Deutsche Bank galt bislang als Kapitalstärkste Privatbank in Deutschland. Deutsche Bank Chef Josef Ackermann konnte sogar der Finanzkrise trotzen und verkündete damals stolz, dass man auf Kapitalspritzen verzichte. Im Jahr 2010 plant Josef Ackermann offenbar den ganz großen Wurf. Wie aus Presseberichten hervorgeht, bereitet man bei der Deutschen Bank offenbar die größte Kapitalerhöhung überhaupt vor. Zwischen 8 bis 9 Milliarden Euro sollen durch die Aktionäre reinkommen, welche dann als Geldgeber gegenüber dem Kreditinstitut fungieren. Das Kapital wird wahrscheinlich zur kompletten Übernahme der Postbank benötigt. Bereits im Jahr 2008 hatte die Deutsche Bank rund ein Drittel der Postbank übernommen.

Am Sonntag wird zunächst die Sitzung des internationalen Ausschusses zur Banken-Regulierung in Basel in der Schweiz stattfinden. Auf der Konferenz soll das sogenannte Basel-III-Abkommen beschlossen werden. Dieses verpflichtet die Kreditinstitute für deren Geschäfte eine höhere Eigenkapital Quote vorzuweisen. Dies ist ein weiterer Schritt dazu, die Banken bei einer erneuten Schieflage oder einer sich wiederholenden Finanzkrise stabil zu halten. Nach der Konferenz in Basel wird davon ausgegangen, dass die Deutsche Bank die Kapitalerhöhung den Aktionären mitteilt. Einen besseren Zeitpunkt als unmittelbar nach dem Basel-III-Abkommen könnte es kaum geben. Nach außen hin kann die Deutsche Bank angeben die Beschlüsse der Banken-Regulierung unmittelbar umzusetzen.

Die komplette Übernahme der Postbank ist auch für eine Großbank, wie die Deutsche Bank es ist, ein profitables und gleichzeitig gefährliches Unterfangen. Zuletzt hatte sich die Commerzbank beinahe an der Übernahme der Dresdner Bank übernommen und war selbst in Zahlungsschwierigkeiten geraten. Analysten stufen die Übernahme der Postbank teilweise auch als Vorwand ein, um eine solche Kapitalerhöhung in Milliardenhöhe rechtfertigen zu können. Es ist anzunehmen, dass die Deutsche Bank Ihrer Monopolstellung und der Vorsprung gegenüber kleineren Kreditinstituten durch zusätzliches Kapital weiter ausbauen möchte.


Kreditvolumen sinkt bei Verbraucherkrediten und Unternehmenskrediten

Im ersten Halbjahr dieses Jahres ist das Kreditvolumen deutlich gesunken. Das betrifft sowohl die Verbraucherkredite als auch die Unternehmenskredite. Eine der Hauptgründe ist die deutlich geringere Zahl der PKW Neuzulassungen, nachdem die Abwrackprämie ausgelaufen ist. Gerade beim Automobilgeschäft tragen die KFZ Kredite zu einem großen Teil der jährlichen Verbraucherkredite bei. Es ist daher nur eine logische Folge, dass eine rückläufige Tendenz beim Kreditvolumen nach dem Ende der Neuwagenförderung durch die Abwrackprämie entstanden ist. Insgesamt sind die Konsumkredite zurück gegangen, was zum Teil auch mit der unsicheren Wirtschaftslage zusammen hängt. Die Verbraucher sparen aus Angst vor Arbeitslosigkeit, weshalb unnötige Ausgaben gespart werden.

Nach Angaben des Bankenverbands, zu dem 55 angeschlossene Kreditinstitute gehören, sind im ersten Halbjahr 44,4 Milliarden Euro als Verbraucherkredite bzw. Unternehmenskredite ausgegeben worden. Im Vergleich zum Vorjahr sind die 16,6 Prozent weniger und entspricht eine Minus in Milliardenhöhe. Peter Wacket, Geschäftsführer des Bankenfachverbandes führte aus, dass Firmen Ihre Investitionen aufgrund der Wirtschaftslage verschoben hätten und somit weniger Kredite benötigt wurden. Zudem habe im vergangen Jahr die Abwrackprämie viele Verbraucher dazu bewogen einen Autokauf vorzuziehen. In diesem Jahr sank die Zahl der Neuwagenkäufe und somit der ausgegeben KFZ Kredite. Wacket ist jedoch zuversichtlich, dass sich zumindest bei den Unternehmen der Investitionsstau bald lösen werde.

Die Entwicklung des sinkenden Kreditvolumens lässt sich auch an den Zahlen der KFZ-Zulassungen widerspiegeln. Im ersten Halbjahr 2010 wurden ca. 1,8 Millionen neue Kraftfahrzeuge zugelassen. Das ist fast ein Viertel weniger als im ersten Halbjahr 2009. Laut Statistik sind exakt 24,8 Prozent weniger KFZ Zulassungen registriert worden. Beschränkt man sich nur auf die PKW, ist die Entwicklung sogar noch deutlicher. Hier sind es 28,7% weniger als noch im Jahr 2009. Das sinkende Kreditvolumen wird insbesondere dann nachvollziehbar, wenn man weiß, dass mehr als die Hälfte aller ausgegeben Kredite aus KFZ Krediten besteht. Bricht der KFZ Markt ein, sinken automatisch auch die Verbraucherkredite bei den Kreditinstituten.


Bafin greift erstmals bei Aufsichtsräten ein

Als Konsequenz aus der Finanzkrise hatte der Bundestag die Kompetenzen und Kontrollmöglichkeiten der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (kurz Bafin) noch im Laufe dieses Jahres weiter gestärkt. Nach einem Bericht der „Financial Times Deutschland“ greift die Bafin nun erstmals bei den Aufsichtsräten ein. Es sollen derzeit 10 inkompetente oder unzuverlässige Aufsichtsräte überprüft bzw. kurz vor der Entlassung stehen. Christoph Crüwell, Referatsleiter Aufsichtsorganisation bei der BaFin sagt gegenüber der FTD: „Derzeit laufen zehn Abberufungsverfahren“. Im Klartext bedeutet dies, dass bei verschiedenen Kreditinstituten auf der höchsten Führungsetage mindestens 10 Aufsichtsräte mangelhafte Arbeit leisten und von der Bafin abberufen werden müssen.

Es ist ein äußerst positives Signal, dass die Bundesregierung über die Bafin nun indirekt Druck auf die Banken ausüben kann. Bis zu diesem Jahr gab es überhaupt keine Kontrolle oder Weisungsmöglichkeiten bei den Aufsichtsräten der Banken einzugreifen. Aus diesen Fehlern hat man offensichtlich gelernt, denn bei der Analyse der Finanzkrise wurde deutlich, dass gerade die Aufsichtsräte eine Mitschuld an den Zahlungsausfällen zahlreicher Kreditinstitute hatten. Viel zu oft wurden hoch riskante Risikogeschäfte einfach durch gewunken, ohne auch nur den Hauch gesunden Menschenverstands walten zu lassen. Seit dem Jahr 2009 hat die Bafin nun auch die Aufsicht darüber, wer überhaupt in den Aufsichtsrat einer Bank kommen darf. Die Kompetenz muss anhand von Lebensläufen und Zeugnissen klar nachgewiesen werden und dann von der Bafin abgesegnet sein. Zuvor waren zahlreiche Wirtschaftsvertreter in den Aufsichtsräten, welche keine Praxiserfahrungen im Bankensektor hatten.

Die aktuell 10 betroffenen Aufsichtsräte werden zunächst von der Bafin angehört. In 6 Fällen geht die Bafin von Unzuverlässigkeit aus. Damit ist in der Regel ein Interessenkonflikt gemeint, der dann entsteht, wenn der Aufsichtsrat gleichzeitig Kunde der Bank ist und somit über eigene Kredite entscheiden kann. In 3 Fällen haben die Aufsichtsräte offensichtlich zu viele Kontrollmandate und in einem Fall wirft man seitens der Bafin dem Aufsichtsrat sogar mangelnde Kompetenz vor. Bei der Anhörung wird man vermutlich dazu gelangen, dass die betroffenen Aufsichtsräte freiwillig zurück treten werden. In besonders hartnäckigen oder uneinsichtigen Fällen, kann die Bafin aber auch das Abberufungsverfahren durchziehen und eine Absetzung eines Aufsichtsrats erzwingen.


Hohe Zinsen für Neukunden – so funktionieren Lockangebote der Banken

Zahlreiche Banken werben momentan mir überdurchschnittlich guten Angeboten. Auf den erst Blick sieht es so aus, als sei die Zeit der Minimalzinsen vorbei, denn die Kreditinstitute überbieten sich gerade mit besonders attraktiven Konditionen. Dabei sollte man aber immer ganz genau hinsehen, denn meist handelt es sich dabei um eine begrenzte Neukundenaktion. Diese Lockangebote unterscheiden sich oftmals erheblich von den normalen Konditionen und sollte genau geprüft werden. Oftmals werden Zinsen versprochen, die weit über dem üblichen Zinsniveau des Gesamtmarktes liegen, aber nur wenige Wochen garantiert werden.

In den ersten Wochen machen die Banken bei solchen Angeboten unter Umständen sogar Verlust. Insbesondere dann, wenn beispielsweise bei einem kostenlosen Girokonto noch eine zusätzliche Wechselprämie von 50 Euro verschenkt wird. Was dabei vor allem zählt, ist den Kunden langfristig für sich zu gewinnen. Die Banken setzen dabei auf die Trägheit der Kunden, welche normalerweise selbst nach Ablaufen einer Neukundenaktion dem Kreditinstitut die Treue halten. Oftmals ist es ganz einfach Bequemlichkeit, denn selbst wenn eine andere Bank zwischenzeitlich bessere Konditionen bieten würde, scheuen die meisten Kunden einen weiteren Wechsel.

Um als Verbraucher bei den aktuellen Lockangeboten der Banken unter dem Stich nicht draufzuzahlen, sollte man stets die genauen Bedingungen beachten. Ein Girokonto mit hoher Wechselprämie bringt überhaupt nichts, wenn es auf Jahressicht mehr kostet, als die anfängliche Barprämie. Die Gebühren bei den Girokonten schwanken teils erheblich von kostenlos bis zu mehreren hundert Euro im Jahr, je nach eigenem Nutzungsanspruch und der Summe der Kontobewegungen. Ähnlich ist es beim Tagesgeld, denn auch hier zählt nur, was im Durchschnitt damit erzielt werden kann. Einige Banken locken Neukunden mit 2,00% Zinsen und mehr für die ersten Monate. Nach dieser Zeit wird man jedoch auf meist deutlich schlechtere Konditionen herabgesetzt. Daher ist es entscheidend, was ein Kreditinstitut für Bestandskunden bietet und nicht, welche Neukundenaktion scheinbar bessere Zinsen bietet.


Noa Bank vor dem Aus – Bafin friert Kundengelder ein

Die Noa Bank steht vor dem Aus. Die Alternativbank, welche erst Ende 2009 an den Start ging, geriert zuletzt mehrfach in die Schlagzeilen. Zunächst wurden keine Kundengelder mehr angenommen, nun steht das Kreditinstitut offenbar vor der Pleite. Für Kunden der Noa Bank ist die besonders schlimm, weil die Bafin (Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht) die Bank vorerst geschlossen hat und ein Moratorium verhängt hat. Das bedeutet vereinfacht, alle Kundengelder wurden eingefroren. Gemäß der Bafin sind etwa 172 Millionen Euro Kapital betroffen, welches von insgesamt ca. 15.000 Kunden stammt. Bis auf Weiteres kommen die Kunden der Noa Bank nun nicht mehr an die Ersparnisse.

Das Moratorium wurde für 6 Wochen verhängt. Innerhalb dieser Zeit muss die Bafin nun feststellen, wie es weiter gehen kann. Sollte innerhalb dieser Frist die Zahlungsunfähigkeit abgewendet werden, können die Bankgeschäfte wieder aufgenommen werden. Die Kunden erhalten in diesem Fall ihr Geld ganz normal zurück. Deutlich wahrscheinlicher ist jedoch, dass die Noa Bank im Rahmen einer geordneten Abwicklung die Kundengelder zurück zahlen muss. Sollten die finanziellen Mittel nicht mehr ausreichen, wird die Bafin vor Ablauf des Moratoriums ein Entschädigungsverfahren eröffnen. In diesem Fall wird dann an die Entschädigungseinrichtung tätig werden. Bei der Noa Bank ist es die EdB, welche pro Kunde für bis zu 50.000 Euro aufkommen würde. Allerdings würden dann größere Kapitalanlagen über 50.000 Euro nicht mehr bedient werden und mit Sicherheit einen finanziellen Verlust hinnehmen müssen.

Der Gründer der Noa Bank François Jozic erklärte am Mittwoch, dass die Verhandlungen mit der Bafin gescheitert seien. Er habe bis zu letzt versucht, die Bank zu retten und das Moratorium zu verhindern. Letztendlich musste er jedoch kapitulieren. Die Noa Bank hatte großes Potenzial und ging mit einem innovativen Konzept an den Start. Tausende Neukunden wurden durch attraktive Zinsen gewonnen. Gleichzeitig erhielten die Kunden ein Mitspracherecht, was mit deren Einlagen passieren sollten. Sämtliche Kundengelder sollten transparent als Kredite an Firmen ausgegeben werden. Die Kunden konnten dann sogar entscheiden, ob dies in den Bereichen Region, Umwelt, Gesundheit oder Kultur sein sollte. Obwohl insgesamt über 300 Millionen Euro an Kundeneinlagen zusammen kamen, gab es offensichtlich nicht genügend Firmen, die einen Kredit der Noa Bank haben wollten. Das Geschäftsmodell war nicht mehr tragbar und die Bank steht nun vor dem endgültigen Aus.


Commerzbank möchte für Milliardenhilfen erneut keine Gebühren zahlen

Die Commerzbank gehörte zu den größten Verlierern der Finanzkrise. Die zweitgrößte deutsche Privatbank geriet nach der Übernahme der Dresdner Bank stark ins Trudeln und musste vom Staat gerettet werden. Etwa ein Viertel der Commerzbank gehört nun den Steuerzahlen, nachdem sie mit staatlichen Hilfen in Höhe von 18,2 Milliarden Euro gestützt wurde. Dieses Geld sollte jedoch nicht Zinslos zur Verfügung stehen, sondern ist an Auflagen gebunden. Jährlich wurden etwa 1,5 Milliarden Euro Zinsen vereinbart, welche die Commerzbank an den Staat zurück zahlen muss.

Im letzten Jahr konnte die Commerzbank bereits die Zinszahlungen aussetzen, da die Bilanz negativ ausgefallen ist und das Kreditinstitut mit einem Verlust das Jahresergebnis beendet hat. Inzwischen wurde bekannt, dass offensichtlich auch im Jahr 2010 versucht wird erneut mit einer negativen Bilanz abzuschließen, um erneut die Zinsen in Milliardenhöhe nicht zahlen zu müssen. Besonders dreist erscheint dies, nachdem die Commerzbank inzwischen wieder satte Gewinne erwirtschaftet. Im zweiten Quartal 2010 machte die Commerzbank einen Gewinn von 352 Millionen Euro, zumindest wenn man die internationalen Bilanzregeln zu Grunde legt.

Offensichtlich spekuliert man bei der Commerzbank darauf nach internationalen Bilanzregeln mit einem Gewinn das Geschäftsjahr abzuschließen und nach deutschen Regeln trotzdem noch rote Zahlen in der Bilanz auszuweisen. Das wäre juristisch denkbar und würde erneut die Zinszahlungen aushebeln. Politiker aus Union und FDP zeigen sich aufgrund dieser Missstände sehr verärgert. FDP-Finanzexperte Frank Schäffler sagte gegenüber dem Handelsblatt: „Es kann nicht sein, dass die Commerzbank zulasten des Steuerzahlers Bilanzspielräume nutzt und weiter die Zinszahlungen aussetzt“. In der Politik möchte man die Commerzbank nun dazu drängen unter allen Umständen die vereinbarten Zinsen zu bezahlen. Angesichts steigender Gewinne scheint dies auch nur gerecht zu sein, schließlich handelt es sich bei den Milliardenhilfen um das Geld der Steuerzahler, also jedes einzelnen Bundesbürgers.


Steigende Zinsen beim Tagesgeld verursachen Kundenansturm

Seit einigen Wochen steigen die Zinsen beim Tagesgeld wieder spürbar an. Waren zuvor noch 1,00% bis maximal 1,50% beim Tagesgeldkonto die Spanne, gibt es inzwischen wieder einigen Angebote mit über 2,00% Zinsen auf das Tagesgeld. Den aktuell besten Zinssatz bietet die GE Capital Direkt mit sehr guten 2,25% Zinsen. Bei der GE Capital Direkt löste dieses Angebot einen regelrechten Kundenansturm aus. Die Zahl der Anmeldungen für das Tagesgeldkonto war offensichtlich wesentlich größer, als das Kreditinstitut erwartet hatte.

Gegenüber der „Welt“ räumte die GE Capital Direkt ein, dass die Eröffnung eines Tagesgeldkontos ab dem Absenden des Kontoantrags per Post in Einzelfällen bis zu maximal zehn Tage dauern könne. Außerdem habe man bei der GE Capital Direkt die Anzahl der Mitarbeiter, die für Tagesgelderöffnungen zuständig sin, von anfangs 10 auf inzwischen 60 erhöht. Angesichts dieser Zahlen ist davon auszugehen, dass in absehbarer Zeit keine weiteren Tagesgeldkonten mehr vergeben werden. Einen ähnlichen Fall gab es bereits bei der noa Bank, die seit einigen Wochen keine Tagesgeldkonten mehr anbietet.

Den Kundenansturm auf das Tagesgeld bei der GE Capital Direkt lösten die überdurchschnittlich guten Bedingungen aus. Zum einen ist der Zinssatz mit 2,25% aktuell Spitzenreiter, zum anderen gibt es keine Mindestgeldeinlag und keine Deckelung nach oben. Selbst bei 6 oder 7stelligen Beträgen werden die beworbenen Zinsen gewährt. Das Thema Kapitalschutz sollte bei solchen Angeboten stets überprüft werden. Doch auch hier kann die GE Capital Direkt überzeugen. Bis zu 118 Millionen Euro je Kunde sind abgesichert. Eine sehr theoretische Zahl, es zeigt jedoch, dass die Gelder der Kunden hier offensichtlich abgesichert sind.


Wertpapiere und Aktien online handeln

Beim Handel von Aktien und Wertpapieren verdient die Bank in der Regel kräftig mit. Die meisten Verbraucher lassen sich in der Hausbank beraten und geben dann den Auftrag an die Bank Aktien oder Wertpapiere zu kaufen. Dieser klassische Weg ist leider auch der teuerste. Die Bank lässt sich die Beratung und den Service mit hohen Ausgabeaufschlägen, Transaktionskosten und Depotgebühren teuer bezahlen. Wer sich etwas auskennt und genau weiß, was er will, kann diese Gebühren sparen. Es gibt die Möglichkeit sämtliche Wertpapiere und Aktien selbst online zu handeln.

Zum Kauf von Wertpapieren und Aktien empfiehlt sich eine Handelsplattform im Internet. Bei Direktbrokern können Wertpapiere mit wenigen Mausklicks gekauft und jederzeit wieder verkauft werden. Die Bedienung ist dabei dem normalen Online Banking sehr ähnlich. Es ist in der Regel möglich bei den meisten Handelsplattformen im Internet einen Testzugang einzurichten und sich dann unverbindlich mit der Bedienung und Funktionsweise vertraut zu machen. Die Leistungen sind zwar immer ähnlich, der Bedienkomfort kann je nach Anbieter aber Unterschiedlich sein.

Das Handeln von Wertpapieren und Aktien im Internet bietet einige Vorteile. Neben deutlich günstigeren Gebühren, reduzierten Ausgabeaufschlägen gibt es teilweise sogar keine Depotgebühren. Es lohnt sich hier einen Depotkonto Vergleich zu machen, bei dem man die Konditionen der unterschiedlichen Banken und Direktbroker übersichtlich vergleichen kann. Häufig gibt es eine attraktive Verzinsung auf das Depotkonto oder ein angeschlossenes Tagesgeldkonto. Darüber hinaus können Sie jederzeit selbst Ihre Wertpapiere und Aktien kaufen oder verkaufen. Bei möglichen Kursverlusten kann in wenigen Minuten reagiert werden, während beim Handel über eine Bank oftmals wertvolle Zeit verloren geht, bis Wertpapiere oder Aktien wirklich vom Bankberater verkauft wurden.


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