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Ausblick auf die Finanzmärkte 2011

Das Jahr 2010 gehörte zu einem der aufreibendsten und auch gefährlichsten, wenn man sich die Finanzmärkte einmal genauer ansieht. Die Krise und beinahe Pleite in Griechenland brachte den Euro beinahe zum Kippen. Zahlreiche Spekulanten setzten auf einen Staatsbankrott in Griechenland und auf den Verlust des Euros. Umso erstaunlicher erscheint es, dass die Börsen im Jahr 2010 ein Hoch nach dem anderen genommen haben und von der allgemeinen Verunsicherung der Kleinanleger auf den Aktienmärkten so wenig zu spüren war.

Dennoch war das vergangene Jahr gezeichnet von sehr schwierigen Herausforderungen in der Politik und EU. Offenbar wurden in der Summe die richtigen Entscheidungen getroffen, denn der Euro ist nach wie vor stabil und scheint sicher. Eine genaue Prognose für die Zukunft kann niemand voraus sagen. Nach wie vor gibt es Unsicherheiten in den Märkten und EU-Staaten die massiv gefährdet. Nach Griechenland könnte auch Irland ins trudeln geraten, denn die Vorboten dazu sind bereits seit Monaten zu spüren.

Bei den Aktienmärkten in 2011 geben sich die meisten Banken und Analysten vorsichtig optimistisch. Dennoch geht niemand davon aus, dass es ein derart starkes Plus im Dax auf Jahressicht geben wird, wie noch im Jahr 2010. Wahrscheinlich werden wir erstmal eine Seitwärtsbewegung mit kleineren Korrekturen nach oben und unten erleben. Die Jahresendrally könnte dann dafür sorgen, dass wir ähnliche Daxwerte erreichen, wie sie beispielsweise von der Deutsche Bank prognostiziert wurden.

Auch im Bereich der Banken wird es im neuen Jahr einige Änderungen geben. Die Deutsche Bank hat erfolgreich die Postbank übernommen und möchte dadurch noch stärker im Privatkundengeschäft werden. Bereits jetzt wurden zahlreiche Neuerungen und Verbesserungen angekündigt, die vor allem den Kunden der Postbank Vorteile bringen wird. Das kostenlose Girokonto, das zu den erfolgreichsten Produkten der Postbank gehört, soll erhalten bleiben. Das ist für die Sparer wahrscheinlich die wichtigste Nachricht und offenbar möchte man noch mehr Neukunden für das kostenlose Girokonto der Postbank erreichen.

Bei den Kapitalanlagen, vornehmlich dem Tagesgeld und Festgeld sind in 2011 keine größeren Veränderungen zu erwarten. Der Leitzins ist nach wie vor auf einem historischen Tiefstand und es ist kaum davon auszugehen, dass sich daran kurzfristig etwas ändern wird. Kunden können nur dann von höheren Zinsen profitieren, wenn bestimmte Neukundenaktionen geboten werden. Diese sind dann allerdings auf einen bestimmten Zeitraum beschränkt, weshalb man solche Angebote genau prüfen sollte. Es ist in jedem Fall ratsam einen Tagesgeld Vergleich zu nutzen, den sie direkt auf unserem Finanzportal finden.

Die Lebensversicherungen werden ab dem Jahr 2011 wahrscheinlich nach und nach die Leistungen und Zinssätze kürzen. Die historisch niedrigen Zinsen machen sich auch bei den deutschen Lebensversicherern bemerkbar. Sogar die Allianz Versicherung hat angekündigt, dass die derzeitigen Renditen bei der Kapitallebensversicherung nicht mehr in den kommenden Jahren haltbar sein werden. Davon ist Risikolebensversicherung natürlich nicht betroffen. Wer seine Familie günstig absichern möchte, kann bedenkenlos zur Risikolebensversicherung greifen, bei der durch den starken Wettbewerb sogar Tarifsenkungen zu erwarten sind.

Der Versicherungsmarkt wird weitgehend stabil bleiben, da die großen deutschen Versicherer genügend Kapital im Hintergrund haben. Einige Sparten, wie etwas die KFZ Versicherungen können sogar im Vergleich zu den Vorjahren zulegen, was auch an der Zahl der immer stärker werdenden Nachfrage nach Neuwagen liegt, die es seit dem Jahr 2010 wieder gibt.


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Deutsche Euro Banknoten werden im Ausland gedruckt

Die Bundesbank hat die Ausschreibung für das Drucken deutscher Euro Banknoten europaweit ausgeweitet. Eigentlich wäre die Bundesbank erst ab dem Jahr 2012 dazu verpflichtet die Märkte zu öffnen und neben deutschen Druckereien auch anderen Anbietern aus ganz Europa die Teilnahme an der Ausschreibung zu ermöglichen. Den Auftrag haben nun tatsächlich auch die europäischen Anbieter gemacht, während die Druckereien in Deutschland leer ausgegangen sind. Selbst die Bundesdruckerei hat gar keinen Anteil am Druck der Euro Banknoten bekommen. Die Gewinner sind zwei Druckereien aus Frankreich und den Niederlande. Die Bundesdruckerei hatte zuvor noch einen Antrag gestellt, die Ausschreibung auf Deutschland zu beschränken, welcher jedoch übergangen wurde.

Unterdessen hatte das Bundeskartellamt geprüft, ob das Vorgehen des Bundesbank rechtens war. Nach Abschluss kam auch das Bundeskartellamt zur Entscheidung, dass es legitim sei, die deuten Euro Banknoten auch in europäischen Nachbarländern drucken zu lassen. Den Antrag der Bundesdruckerei, welcher eigentlich diese Vorgehensweise verhindern sollte, wurde vom Bundeskartellamt zurück gewiesen. Die Entscheidung wurde damit begründet, dass es keine Automatismen gebe, nach denen deutsche Druckereien bevorzugt werden müssten. Die Bundesdruckerei kann nun noch innerhalb der Berufungsfrist gegen die Entscheidung vorgehen.

Von der Bundesdruckerei war zu vernehmen, dass es geprüft werde, ob Widerspruch eingelegt werde. Der zu erwartende Verlust ist immens. Noch bis in das Jahr 2008 hatte die Bundesdruckerei sämtliche Aufträge für die deutschen DM und Euro Banknoten erhalten. Dieses Monopol hatte man dort jahrzehntelang inne. Selbst im letzten Jahr, wurde noch ein Umsatz von 58 Millionen Euro bei der Bundesdruckerei gemacht. Es ist sehr wahrscheinlich, dass zahlreiche Arbeitsplätze durch die fehlenden Aufträge in ernster Gefahr sind.


EC-Karten: Datenschutzskandal um Bonitätsprüfungen an Kassen

Das bargeldlose Bezahlen mit der EC-Karte an der Kasse ist in Deutschland selbstverständlich geworden. Ob im Supermarkt, an der Tanksteller oder im Kaufhaus, überall kann mit der EC-Karte und Geheimnummer oder Unterschrift unkompliziert bezahlt werden. Wie nun in verschiedenen Zeitungsberichten bekannt wurde, sind dabei über Jahre hinweg die Daten von Millionen Bundesbürgern auf deren Bonität überprüft worden. Es kündigt sich ein neuer Datenschutzskandal an, denn diese Praxis ist „eindeutig rechtswidrig“. So äußerte sich der Datenschutzbeauftragte in Schleswig-Holstein, Thilo Weichert in einem Zeitungsinterview.

Das Verfahren ist scheinbar gängige Praxis und wird seit Jahren unbemerkt von den Kunden praktiziert. Beim Bezahlvorgang an der Kasse wird die EC-Karte überprüft und auf das bisherige Kauf und Bezahlverhalten analysiert. Durch die Abfrage entscheidet sich in Sekundenbruchteilen, ob der Kunde mit Unterschrift bezahlen kann oder nicht. Bei eventuellen Zweifeln der Bonität wird automatisch zum Bezahlvorgang mit Geheimnummer gewechselt. Darüber hinaus gibt es eine sogenannte Whitelist oder auch Positivliste. Darin befinden sich Daten von ca. Dreiviertel aller in Deutschland eingesetzten EC-Karten, die zum Bezahlen mit Unterschrift analysiert wurden.

Die Unternehmen, welche einen solchen Bonitätsprüfungsdienst anbieten, werben teilweise sogar im Internet mit dieser Funktion. Für die Händler soll das Verfahren gewährleisten, dass die Zahlungen bei Kunden mit schlechter Bonität nicht in Leere laufen. Beim Bezahlen mit EC-Karte und Unterschrift ermächtigt man den Händler mit einer Abbuchung des Zahlungsbetrages. Es ist theoretisch möglich, dass die Buchung zurück gefordert wird oder beim Abbuchen das Konto nicht mehr gedeckt ist. Um sich vor solchen Zahlungsausfällen zu schützen, setzen die Unternehmen auf diese Funktion die Bonität der Kunden direkt an der Kasse prüfen zu lassen.

Kritisch ist dieses System vor allem deshalb, weil personenbezogene Daten ohne Wissen oder Einwilligung der betroffenen Kunden gespeichert werden. Deshalb wird dieser Datenschutzskandal um die Bonitätsprüfung bei EC-Karten weitreichende Folgen haben und auch in der Politik diskutiert und geprüft werden müssen.


Krankenversicherung: Beitragserhöhung wird abgesegnet

Die Beitragserhöhung bei der gesetzlichen Krankenversicherung hat sich bereits seit Monaten angekündigt. Nun soll die umstrittene Gesundheitsreform, die unter der Federführung von Gesundheitsminister Rösler entstanden ist, im Kabinett beschlossen und abgesegnet werden. Die Versicherten haben dabei eine deutliche Mehrbelastung von derzeit 14,9% auf 15,5% bei den Beiträgen zur Krankenversicherung hinzunehmen. Dieser Beitragssatz soll verbindlich festgeschrieben werden und bei noch größerem Kostenbedarf durch Zusatzbeiträge über die Krankenkassen gedeckt werden. Das ist für die gesetzlich Versicherten eine Doppelbelastung, denn nicht nur die Beiträge steigen prozentual, sondern durch die Zusatzbeiträge werden auf Jahressicht nochmals erhebliche Mehrkosten entstehen.

Wer diese Entwicklung verfolgt, sollte versuchen die gesetzliche Krankenversicherung zu verlassen und in die private Krankenversicherung wechseln. Insbesondere Selbstständige sollte aufgrund der deutlichen Mehrbelastung genau kalkulieren, ob die private Krankenversicherung unter dem Strich bei besseren Leistungen nicht sogar eine Kostenreduzierung bei der Krankversicherung bedeutet würde. Was die Politik in diesen Tagen absegnen wird, ist ein weiteres Armutszeugnis für die Kompetenz und Leistungen bei der zuvor hoch angepriesenen Gesundheitsreform. Einzig der Sozialausgleich, der immer noch nicht in allen Details geklärt wurde, könnte das Gleichgewicht in der Gesellschaft verbessern.

Derzeit ist es so, dass vor allem Familien mit Kindern und geringen Einkommen besonders unter den hohen Gesundheitskosten leiden. Neben den Beiträgen zur Krankversicherung und dem neuen Zusatzbeitrag fallen bereits seit Jahren die Praxisgebühren an. Bereits diese Kosten haben viele Versicherte davon abgehalten zum Arzt zu gehen, wenn es nicht unbedingt sein muss. Diese Entwicklung wird sich durch die neuen Belastungen wahrscheinlich noch verschärfen. Es wird unter Umständen sogar viele Versicherte geben, die sich die Kosten für die gesetzliche Krankenversicherung nicht mehr leisten können. Auch für die Unternehmen bedeutet die Gesundheitsreform eine Mehrbelastung. Gesundheitsminister Rösler kündigte dies bereits im Vorfeld an und könnte damit die positive Entwicklung in der Wirtschaft ernsthaft gefährden.


Bafin greift erstmals bei Aufsichtsräten ein

Als Konsequenz aus der Finanzkrise hatte der Bundestag die Kompetenzen und Kontrollmöglichkeiten der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (kurz Bafin) noch im Laufe dieses Jahres weiter gestärkt. Nach einem Bericht der „Financial Times Deutschland“ greift die Bafin nun erstmals bei den Aufsichtsräten ein. Es sollen derzeit 10 inkompetente oder unzuverlässige Aufsichtsräte überprüft bzw. kurz vor der Entlassung stehen. Christoph Crüwell, Referatsleiter Aufsichtsorganisation bei der BaFin sagt gegenüber der FTD: „Derzeit laufen zehn Abberufungsverfahren“. Im Klartext bedeutet dies, dass bei verschiedenen Kreditinstituten auf der höchsten Führungsetage mindestens 10 Aufsichtsräte mangelhafte Arbeit leisten und von der Bafin abberufen werden müssen.

Es ist ein äußerst positives Signal, dass die Bundesregierung über die Bafin nun indirekt Druck auf die Banken ausüben kann. Bis zu diesem Jahr gab es überhaupt keine Kontrolle oder Weisungsmöglichkeiten bei den Aufsichtsräten der Banken einzugreifen. Aus diesen Fehlern hat man offensichtlich gelernt, denn bei der Analyse der Finanzkrise wurde deutlich, dass gerade die Aufsichtsräte eine Mitschuld an den Zahlungsausfällen zahlreicher Kreditinstitute hatten. Viel zu oft wurden hoch riskante Risikogeschäfte einfach durch gewunken, ohne auch nur den Hauch gesunden Menschenverstands walten zu lassen. Seit dem Jahr 2009 hat die Bafin nun auch die Aufsicht darüber, wer überhaupt in den Aufsichtsrat einer Bank kommen darf. Die Kompetenz muss anhand von Lebensläufen und Zeugnissen klar nachgewiesen werden und dann von der Bafin abgesegnet sein. Zuvor waren zahlreiche Wirtschaftsvertreter in den Aufsichtsräten, welche keine Praxiserfahrungen im Bankensektor hatten.

Die aktuell 10 betroffenen Aufsichtsräte werden zunächst von der Bafin angehört. In 6 Fällen geht die Bafin von Unzuverlässigkeit aus. Damit ist in der Regel ein Interessenkonflikt gemeint, der dann entsteht, wenn der Aufsichtsrat gleichzeitig Kunde der Bank ist und somit über eigene Kredite entscheiden kann. In 3 Fällen haben die Aufsichtsräte offensichtlich zu viele Kontrollmandate und in einem Fall wirft man seitens der Bafin dem Aufsichtsrat sogar mangelnde Kompetenz vor. Bei der Anhörung wird man vermutlich dazu gelangen, dass die betroffenen Aufsichtsräte freiwillig zurück treten werden. In besonders hartnäckigen oder uneinsichtigen Fällen, kann die Bafin aber auch das Abberufungsverfahren durchziehen und eine Absetzung eines Aufsichtsrats erzwingen.


Bankenverband warnt vor zu viel Optimismus

Die Medien suggerieren zurzeit ein sehr positives Bild. Die deutsche Wirtschaft boomt wieder und die Finanzkrise ist bei den meisten wieder in Vergessenheit geraten. Doch der Bankenverband warnt vor zu viel Optimismus. Obwohl der Konjunkturmotor scheinbar wieder angesprungen ist, kann die Wirtschaftskrise noch lange nicht als beendet angesehen werden. Solange die Finanz- und Kreditmärkte sich noch nicht nachhaltig erholt haben, wäre es fatal die Lage zu optimistisch einzustufen. Nach Ansicht des Bankenverbands können die guten Zahlen des zweiten Quartals nicht dauerhaft gehalten werden.

Außerdem befürchtet man bei den Banken durch zu starke Regulierungen seitens der EU und der Regierungen in den EU-Ländern weitere Einbußen. Im schlimmsten Fall könnte dies sogar zu weiteren Liquiditätsengpässen führen, da neue gesetzliche Auflagen und Beschränkungen zunächst eine Stagnation der Finanzwirtschaft verursachen. Es ist von einem Verlust bzw. starken Einbruch der Liquidität in Teilbereichen der Finanzwirtschaft zu rechnen, wenn die Regierungen die angekündigten Regulierungen umsetzen. Die Lage bleibt also weiter angespannt und man sieht die vorerst guten Zahlen mit großer Vorsicht für den Bankensektor.

Der Geschäftsführende Vorstand des Bankenverbandes Prof. Dr. Manfred Weber sagte zur derzeitigen Situation in Deutschland: „Die aktuelle Verfassung der deutschen Konjunktur ist ausgezeichnet. Die im zweiten Quartal beim Wirtschaftswachstum fast erreichten ‚chinesische Dimensionen’ werden wir aber nicht dauerhaft halten können“. Damit betont er noch einmal die Befürchtungen der Kreditinstitute, die das derzeitige Wirtschaftswachstum nur als Zwischenhoch einstufen und bereits im Herbst, spätestens Winter mit deutlichen Umsatzeinbrüchen rechnen. Aus diesen Gründen ist die Kreditvergabe seit der Finanzkrise an wesentlich höhere Auflagen gebunden, was jedoch für die Unternehmen zusätzliche Herausforderungen bedeutet und das wirtschaftliche Wachstum durch fehlende Kredite weiter bremst.


Grundsatzurteil: Anlageberater müssen individuelle Anlagesituation berücksichtigen

Ein aktuelles Grundsatzurteil des Bundesgerichtshof stärkt die Rechte der Anleger und nimmt Anlageberater bzw. Vermögensberater deutlich mehr in die Pflicht. So ist ein Kölner Anlageberater zu einer Schadensersatzleistung von über 100.000 Euro verurteilt worden, nachdem er entgegen der Absprachen mit dem Kunden in einen unsicheren Immobilienfonds investiert hatte, der kurze Zeit später insolvent ging. Der Anlageberater musste nicht nur die Anlagesumme von 75.000 Euro ersetzen, sondern auch die kompletten Zinsen. Nach Ansicht der Richter hatte er sich den Weisungen des Kunden widersetzt und sich somit persönlich haftbar gemacht.

Der Kunde hatte explizit nach einer Anlagemöglichkeit mit geringem Risiko gefragt und wollte die Erträge zur Altersvorsorge verwenden. Dies war nach Ansicht der Richter entscheidend dafür, dass der Anlageberater für den Schaden aufkommen muss. Der von ihm gewählte geschlossene Immobilienfonds entspricht nicht einer sicheren Anlage. Ein geschlossener Immobilienfonds bietet etwas bessere Renditechancen, aber auch ein deutlich größeres Risiko vor Verlust, wie in diesem Fall auch eingetroffen. Der Anlageberater hatte entgegen der Absprachen ein enormes Sicherheitsrisiko in Kauf genommen, was nicht mit dem Wunsch des Kunden vereinbar war.

Das Grundsatzurteil könnte nun für hundertausende Anleger interessant werden, die ähnliche Situationen erlebt haben. Wer sich bei neu abgeschlossenen Kapitalanlagen schützen möchte, sollte unbedingt schriftlich festhalten, was beim Beratungsgespräch vereinbart wurde. Nur wenn dieses vom Kunden und dem Anlageberater unterschrieben wird, kann man später rechtlich einwandfrei nachweisen, falls etwas entgegen der Absprachen abgelaufen ist. Auch die gewünschte Anlagestrategie muss unbedingt verbindlich festgehalten werden. Bei Banken ist ein sogenanntes Beratungsprotokoll seit diesem Jahr ohnehin Pflicht. Dennoch gibt es selbst unter Bankern häufig noch Versuche das Beratungsprotokoll wegzulassen. In der Regel wird es erst auf eindeutige Nachfrage angeboten.


Kredit bei Selbständigkeit: Was Sie beachten sollten

Die Zahl der Selbständigen und Freiberuflern, die einen Kredit benötigen steigt. Auslöser dafür sind fehlende Aufträge und die oftmals schlechten Zahlungsmoral in der Krise. Somit muss häufig ein finanzieller Engpass überbrückt werden und das ist nur mit einem kurzfristigen Kredit möglich. Wir sagen Ihnen, worauf es dabei ankommt und wie Sie dabei Zinsen und somit bares Geld sparen können. Zunächst sollte man bedenken, dass es für Selbstständige oftmals deutlich schwieriger ist einen Kredit von der Bank zu erhalten. Geregelte monatliche Einnahmen sind oftmals nicht nachzuweisen und gerade das wird von den Banken verlangt, um einen Kredit zu gewähren.

Obwohl das Paradox ist, gehen die Banken nach strengen Richtlinien bei der Kreditvergabe vor. Wer in einer wirtschaftlichen und finanziellen Schieflage ist, braucht den Kredit um das Unternehmen bzw. die Abläufe sicher zu stellen. Gleichzeitig kann in dieser Zeit oftmals kein regelmäßiger Geldeingang nachgewiesen werden. Sofern es sich um einen größeren Kredit von mehreren tausend Euro handelt, ist ein neuer Businessplan oftmals das Mittel, um die Hausbank vom Kredit zu überzeugen. Die Bank muss erkennen, dass der Kredit für sinnvolle und ertragreiche Investitionen benötigt wird und sich die finanzielle und wirtschaftliche Lage des Unternehmens dafür eignet.

Sofern der Kredit im kleineren Rahmen bleibt, sollte zunächst der Dispositionskredit auf dem Girokonto ausgenutzt werden. Oftmals dies die Zinsen hierbei etwas teuer, jedoch ist der Kredit jederzeit und ohne Auflagen oder Bedingungen ganz oder teilweise zurückzahlbar. Für kurzfristige Auslagen ist der Dispositionskredit deshalb die bessere Wahl. Viele Firmenkonten haben keinen Überziehungsrahmen, weshalb man in einer solchen Situation auch an das private Girokonto denken sollte. Bei einer späteren Erholung kann ein solcher Privatkredit des Geschäftsführers an das Unternehmen jederzeit wieder zurück gezahlt werden.


Krankenversicherung: ALG2 Empfänger und sozial Schwache werden von Zusatzbeitrag befreit

Die Diskussion um die umstrittenen Zusatzbeiträge der Krankenkassen reißt nicht ab. Gesundheitsminister Philipp Rösler hatte zum Leidwesen der Versicherten statt der zuvor angekündigten umfassenden Gesundheitsreform nur eine Erhöhung der Beiträge und einen Zusatzbeitrag erreichen können, mit dem die gestiegenen Gesundheitskosten aufgefangen werden sollen. Obwohl die angekündigten Veränderungen offiziell erst kommen sollen, verlangen einige Krankenkassen bereits jetzt den von vielen kritisierten Zusatzbeitrag. Durch die Gesundheitsreform bekommen die Krankenkassen gerade auch bei den Zusatzbeiträgen größere Spielräume und sind nicht mehr an Höchstgrenzen gebunden.

Sozial schwächere Familien trifft der Zusatzbeitrag besonders hart. Im Jahr fallen so bei einer Familie oftmals mehrere hundert Euro an Mehrkosten an, ohne dass dafür eine Gegenleistungen oder bessere Gesundheitsversorgung geboten wird. Aus genau diesem Grund fühlen sich viele von der Regierung und den Krankenkassen über den Tisch gezogen und wollen die Zusatzbeiträge nicht bezahlen. Zumindest sozial Schwächere können nun scheinbar aufatmen. Nach Medienberichten liegt der „Rheinischen Post“ ein Gesetzesentwurf der heftig kritisierten Gesundheitsreform vor. Daraus geht hervor, dass ab 2011 grundsätzlich keine Zusatzbeiträge mehr von ALG2 Beziehern gezahlt werden müssten.

Unter die neue Regelung fallen nach Angaben der Zeitung nicht nur Hartz 4 Empfänger, sondern auch andere sozial schwache Gruppen. Darunter sind Empfänger von Arbeitslosengeld I, Bezieher von Unterhaltsgeld, Wehr- und Zivildienstleistende sowie Sozialhilfeempfänger. Allerdings seien letztere dazu verpflichtet zumindest einen Teil der Zusatzbeiträge selbst zu zahlen. Das gilt insbesondere dann, wenn die von der jeweiligen Krankenkasse geforderten Zusatzbeiträge über dem Durchschnitt liegen. Eine Alternative könnte es dann sein, bei sehr schwachen Einkommensverhältnissen die Krankenkasse zu wechseln. Sofern die Zusatzbeiträge bei einer anderen Krankenkasse deutlich geringer sind, könnte somit eine Mehrbelastung der Familie verhindert werden.


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