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Ausblick auf die Finanzmärkte 2011

Das Jahr 2010 gehörte zu einem der aufreibendsten und auch gefährlichsten, wenn man sich die Finanzmärkte einmal genauer ansieht. Die Krise und beinahe Pleite in Griechenland brachte den Euro beinahe zum Kippen. Zahlreiche Spekulanten setzten auf einen Staatsbankrott in Griechenland und auf den Verlust des Euros. Umso erstaunlicher erscheint es, dass die Börsen im Jahr 2010 ein Hoch nach dem anderen genommen haben und von der allgemeinen Verunsicherung der Kleinanleger auf den Aktienmärkten so wenig zu spüren war.

Dennoch war das vergangene Jahr gezeichnet von sehr schwierigen Herausforderungen in der Politik und EU. Offenbar wurden in der Summe die richtigen Entscheidungen getroffen, denn der Euro ist nach wie vor stabil und scheint sicher. Eine genaue Prognose für die Zukunft kann niemand voraus sagen. Nach wie vor gibt es Unsicherheiten in den Märkten und EU-Staaten die massiv gefährdet. Nach Griechenland könnte auch Irland ins trudeln geraten, denn die Vorboten dazu sind bereits seit Monaten zu spüren.

Bei den Aktienmärkten in 2011 geben sich die meisten Banken und Analysten vorsichtig optimistisch. Dennoch geht niemand davon aus, dass es ein derart starkes Plus im Dax auf Jahressicht geben wird, wie noch im Jahr 2010. Wahrscheinlich werden wir erstmal eine Seitwärtsbewegung mit kleineren Korrekturen nach oben und unten erleben. Die Jahresendrally könnte dann dafür sorgen, dass wir ähnliche Daxwerte erreichen, wie sie beispielsweise von der Deutsche Bank prognostiziert wurden.

Auch im Bereich der Banken wird es im neuen Jahr einige Änderungen geben. Die Deutsche Bank hat erfolgreich die Postbank übernommen und möchte dadurch noch stärker im Privatkundengeschäft werden. Bereits jetzt wurden zahlreiche Neuerungen und Verbesserungen angekündigt, die vor allem den Kunden der Postbank Vorteile bringen wird. Das kostenlose Girokonto, das zu den erfolgreichsten Produkten der Postbank gehört, soll erhalten bleiben. Das ist für die Sparer wahrscheinlich die wichtigste Nachricht und offenbar möchte man noch mehr Neukunden für das kostenlose Girokonto der Postbank erreichen.

Bei den Kapitalanlagen, vornehmlich dem Tagesgeld und Festgeld sind in 2011 keine größeren Veränderungen zu erwarten. Der Leitzins ist nach wie vor auf einem historischen Tiefstand und es ist kaum davon auszugehen, dass sich daran kurzfristig etwas ändern wird. Kunden können nur dann von höheren Zinsen profitieren, wenn bestimmte Neukundenaktionen geboten werden. Diese sind dann allerdings auf einen bestimmten Zeitraum beschränkt, weshalb man solche Angebote genau prüfen sollte. Es ist in jedem Fall ratsam einen Tagesgeld Vergleich zu nutzen, den sie direkt auf unserem Finanzportal finden.

Die Lebensversicherungen werden ab dem Jahr 2011 wahrscheinlich nach und nach die Leistungen und Zinssätze kürzen. Die historisch niedrigen Zinsen machen sich auch bei den deutschen Lebensversicherern bemerkbar. Sogar die Allianz Versicherung hat angekündigt, dass die derzeitigen Renditen bei der Kapitallebensversicherung nicht mehr in den kommenden Jahren haltbar sein werden. Davon ist Risikolebensversicherung natürlich nicht betroffen. Wer seine Familie günstig absichern möchte, kann bedenkenlos zur Risikolebensversicherung greifen, bei der durch den starken Wettbewerb sogar Tarifsenkungen zu erwarten sind.

Der Versicherungsmarkt wird weitgehend stabil bleiben, da die großen deutschen Versicherer genügend Kapital im Hintergrund haben. Einige Sparten, wie etwas die KFZ Versicherungen können sogar im Vergleich zu den Vorjahren zulegen, was auch an der Zahl der immer stärker werdenden Nachfrage nach Neuwagen liegt, die es seit dem Jahr 2010 wieder gibt.


Brutto-Netto-Rechner als neuer Service bei yamiza

Mit einem Brutto-Netto-Rechner, können Sie Ihren Nettolohn nach einer Gehaltserhöhung berechnen. Das funktioniert ganz einfach und bequem über das Internet. Mit wenigen Klicken sehen Sie auf einen Blick, was Sie netto rausbekommen, wenn Sie brutto mehr ausbezahlt bekommen. Leider ist die anfängliche Freude über eine Gehaltserhöhung schnell wieder verflogen, wenn man sich ausgerechnet hat, wie viel unter dem Strich als Nettogehalt wirklich rauskommt. Die Abzüge für Steuern und Sozialabgaben fressen einen Großteil oft wieder auf.

Umgekehrt können Sie sich mit einem Brutto-Netto-Rechner genau ausrechnen, wie viel Bruttolohn Sie haben müssen, um netto beispielsweise 200 Euro mehr zu verdienen. Diese Zahlen sind vor einem Verhandlungsgespräch mit dem Chef sehr sinnvoll. Gänzlich unvorbereitet sollte man niemals in Verhandlungen um einen höheren Lohn bzw. Gehalt gehen. Dazu gehören auch die exakten Werte, wie viel mehr Geld es wirklich sein muss, um netto das rauszubekommen, was man dringend benötigt. Auch bei einem Wechsel des Arbeitsgebers ist ein Brutto-Netto-Rechner sehr hilfreich. Somit kann man eventuell bessere Angebote vergleichen und schauen, ob es netto tatsächlich den erhofften Mehrverdienst gibt oder die Unterschiede marginal sind.

Als besonderen Service haben wir Ihnen auf dem yamiza Vergleichsportal einen Brutto-Netto-Rechner eingerichtet. Sie können direkt auf unserem Informationsportal Ihren Brutto- und Nettolohn ausrechnen und sämtliche Vorteile davon nutzen. Sie gelangen mit einem Klick auf Brutto-Netto-Rechner zu unserem neuen Gehaltsrechner. Die Nutzung ist kostenlos und anonym möglich. Sie müssen lediglich einige Angaben machen und erhalten daraufhin Ihr individuell errechnetes Nettogehalt.


Deutsche Euro Banknoten werden im Ausland gedruckt

Die Bundesbank hat die Ausschreibung für das Drucken deutscher Euro Banknoten europaweit ausgeweitet. Eigentlich wäre die Bundesbank erst ab dem Jahr 2012 dazu verpflichtet die Märkte zu öffnen und neben deutschen Druckereien auch anderen Anbietern aus ganz Europa die Teilnahme an der Ausschreibung zu ermöglichen. Den Auftrag haben nun tatsächlich auch die europäischen Anbieter gemacht, während die Druckereien in Deutschland leer ausgegangen sind. Selbst die Bundesdruckerei hat gar keinen Anteil am Druck der Euro Banknoten bekommen. Die Gewinner sind zwei Druckereien aus Frankreich und den Niederlande. Die Bundesdruckerei hatte zuvor noch einen Antrag gestellt, die Ausschreibung auf Deutschland zu beschränken, welcher jedoch übergangen wurde.

Unterdessen hatte das Bundeskartellamt geprüft, ob das Vorgehen des Bundesbank rechtens war. Nach Abschluss kam auch das Bundeskartellamt zur Entscheidung, dass es legitim sei, die deuten Euro Banknoten auch in europäischen Nachbarländern drucken zu lassen. Den Antrag der Bundesdruckerei, welcher eigentlich diese Vorgehensweise verhindern sollte, wurde vom Bundeskartellamt zurück gewiesen. Die Entscheidung wurde damit begründet, dass es keine Automatismen gebe, nach denen deutsche Druckereien bevorzugt werden müssten. Die Bundesdruckerei kann nun noch innerhalb der Berufungsfrist gegen die Entscheidung vorgehen.

Von der Bundesdruckerei war zu vernehmen, dass es geprüft werde, ob Widerspruch eingelegt werde. Der zu erwartende Verlust ist immens. Noch bis in das Jahr 2008 hatte die Bundesdruckerei sämtliche Aufträge für die deutschen DM und Euro Banknoten erhalten. Dieses Monopol hatte man dort jahrzehntelang inne. Selbst im letzten Jahr, wurde noch ein Umsatz von 58 Millionen Euro bei der Bundesdruckerei gemacht. Es ist sehr wahrscheinlich, dass zahlreiche Arbeitsplätze durch die fehlenden Aufträge in ernster Gefahr sind.


EC-Karten: Datenschutzskandal um Bonitätsprüfungen an Kassen

Das bargeldlose Bezahlen mit der EC-Karte an der Kasse ist in Deutschland selbstverständlich geworden. Ob im Supermarkt, an der Tanksteller oder im Kaufhaus, überall kann mit der EC-Karte und Geheimnummer oder Unterschrift unkompliziert bezahlt werden. Wie nun in verschiedenen Zeitungsberichten bekannt wurde, sind dabei über Jahre hinweg die Daten von Millionen Bundesbürgern auf deren Bonität überprüft worden. Es kündigt sich ein neuer Datenschutzskandal an, denn diese Praxis ist „eindeutig rechtswidrig“. So äußerte sich der Datenschutzbeauftragte in Schleswig-Holstein, Thilo Weichert in einem Zeitungsinterview.

Das Verfahren ist scheinbar gängige Praxis und wird seit Jahren unbemerkt von den Kunden praktiziert. Beim Bezahlvorgang an der Kasse wird die EC-Karte überprüft und auf das bisherige Kauf und Bezahlverhalten analysiert. Durch die Abfrage entscheidet sich in Sekundenbruchteilen, ob der Kunde mit Unterschrift bezahlen kann oder nicht. Bei eventuellen Zweifeln der Bonität wird automatisch zum Bezahlvorgang mit Geheimnummer gewechselt. Darüber hinaus gibt es eine sogenannte Whitelist oder auch Positivliste. Darin befinden sich Daten von ca. Dreiviertel aller in Deutschland eingesetzten EC-Karten, die zum Bezahlen mit Unterschrift analysiert wurden.

Die Unternehmen, welche einen solchen Bonitätsprüfungsdienst anbieten, werben teilweise sogar im Internet mit dieser Funktion. Für die Händler soll das Verfahren gewährleisten, dass die Zahlungen bei Kunden mit schlechter Bonität nicht in Leere laufen. Beim Bezahlen mit EC-Karte und Unterschrift ermächtigt man den Händler mit einer Abbuchung des Zahlungsbetrages. Es ist theoretisch möglich, dass die Buchung zurück gefordert wird oder beim Abbuchen das Konto nicht mehr gedeckt ist. Um sich vor solchen Zahlungsausfällen zu schützen, setzen die Unternehmen auf diese Funktion die Bonität der Kunden direkt an der Kasse prüfen zu lassen.

Kritisch ist dieses System vor allem deshalb, weil personenbezogene Daten ohne Wissen oder Einwilligung der betroffenen Kunden gespeichert werden. Deshalb wird dieser Datenschutzskandal um die Bonitätsprüfung bei EC-Karten weitreichende Folgen haben und auch in der Politik diskutiert und geprüft werden müssen.


Hypo Real Estate: Bundesregierung begrenzt absurde Boni

Die Hypo Real Estate wird wohl als der ewige Pleitegeier unter den Kreditinstituten in die Geschichte eingehen. Der Immobilienfinanzierer musste bereits im Jahr 2008 während der Finanzkrise mit Milliardenspritzen von der Bundesregierung unterstützt werden. Seitdem reißen die Negativschlagzeilen nicht ab und immer wieder muss weiteres frisches Geld in das marode Kreditinstitut gepumpt werden. Insgesamt wurden etwa 150 Milliarden Euro als Investition oder Staatsgarantien in die Hypo Real Estate investiert. Trotz der Skandale beanspruchen die Mitarbeiter noch immer Millionengehälter. Unverständlich ist dabei, dass immer noch Boni bezahlt werden, die teils absurde Höhen erreichen.

Die Mitarbeiter wollten in diesem Jahr insgesamt 35 Millionen Euro als Bonuszahlungen neben dem eigentlichen Gehalt haben. Wie nun aus Medienberichten hervorging hat sich die Bundesregierung eingeschaltet. Statt der ursprünglich veranschlagten 35 Millionen Euro an Boni bei der Hypo Real Estate, sollen nun „nur“ 25 Millionen Euro ausbezahlt werden. Dafür habe sich die Bundesregierung zusammen mit dem Bankenrettungsfonds SoFFin eingesetzt. Dieser Teilerfolg ist der Opposition jedoch noch nicht ausreichend. Die SPD möchte nach eigenen Aussagen ein Nachspiel für diese absurden Bonuszahlungen bei einer Pleitebank. Die Kritik macht sich über alle Parteien hinweg bemerkbar. Das Finanzministerium wiegelt unterdessen jedoch ab. Es sei angeblich nötig gewesen diese Einmalzahlungen zu veranlassen, um wichtige Mitarbeiter bei der Hypo Real Estate zu halten.

Der Aufsichtsrat bei der Hypo Real Estate hatte die Zahlungen und Boni in Millionenhöhe gemeinsam beschlossen. Aus Branchenkreisen ist zu vernehmen, dass es unumstritten war, dass die Boni trotz der Milliardenverluste ausbezahlt werden sollten. Es soll bereits im Juni diesen Jahres im Aufsichtsrat beschlossen worden sein, dass bis zu 35 Millionen Euro an die Führungsebene ausbezahlt werden. Als Grund wurde der ansonsten wahrscheinliche Verlust hochrangiger Mitarbeiter besonders im USA-Geschäft genannt. Von außen betrachtet erscheint es jedoch so, dass man bei der Hypo Real Estate die Verhältnismäßigkeit komplett verloren hat.


Krankenversicherung: Beitragserhöhung wird abgesegnet

Die Beitragserhöhung bei der gesetzlichen Krankenversicherung hat sich bereits seit Monaten angekündigt. Nun soll die umstrittene Gesundheitsreform, die unter der Federführung von Gesundheitsminister Rösler entstanden ist, im Kabinett beschlossen und abgesegnet werden. Die Versicherten haben dabei eine deutliche Mehrbelastung von derzeit 14,9% auf 15,5% bei den Beiträgen zur Krankenversicherung hinzunehmen. Dieser Beitragssatz soll verbindlich festgeschrieben werden und bei noch größerem Kostenbedarf durch Zusatzbeiträge über die Krankenkassen gedeckt werden. Das ist für die gesetzlich Versicherten eine Doppelbelastung, denn nicht nur die Beiträge steigen prozentual, sondern durch die Zusatzbeiträge werden auf Jahressicht nochmals erhebliche Mehrkosten entstehen.

Wer diese Entwicklung verfolgt, sollte versuchen die gesetzliche Krankenversicherung zu verlassen und in die private Krankenversicherung wechseln. Insbesondere Selbstständige sollte aufgrund der deutlichen Mehrbelastung genau kalkulieren, ob die private Krankenversicherung unter dem Strich bei besseren Leistungen nicht sogar eine Kostenreduzierung bei der Krankversicherung bedeutet würde. Was die Politik in diesen Tagen absegnen wird, ist ein weiteres Armutszeugnis für die Kompetenz und Leistungen bei der zuvor hoch angepriesenen Gesundheitsreform. Einzig der Sozialausgleich, der immer noch nicht in allen Details geklärt wurde, könnte das Gleichgewicht in der Gesellschaft verbessern.

Derzeit ist es so, dass vor allem Familien mit Kindern und geringen Einkommen besonders unter den hohen Gesundheitskosten leiden. Neben den Beiträgen zur Krankversicherung und dem neuen Zusatzbeitrag fallen bereits seit Jahren die Praxisgebühren an. Bereits diese Kosten haben viele Versicherte davon abgehalten zum Arzt zu gehen, wenn es nicht unbedingt sein muss. Diese Entwicklung wird sich durch die neuen Belastungen wahrscheinlich noch verschärfen. Es wird unter Umständen sogar viele Versicherte geben, die sich die Kosten für die gesetzliche Krankenversicherung nicht mehr leisten können. Auch für die Unternehmen bedeutet die Gesundheitsreform eine Mehrbelastung. Gesundheitsminister Rösler kündigte dies bereits im Vorfeld an und könnte damit die positive Entwicklung in der Wirtschaft ernsthaft gefährden.


Bespitzelungsaffäre der HSH Nordbank schlägt Wellen

Seit Wochen steht die HSH Nordbank unter öffentlichem Druck. Die sogenannten Bespitzelungsaffäre um Vorstandsmitglied Frank Rot schlägt weitere Wellen. Bei der Landesbank HSH Nordbank mit dem Sitz in Hamburg und Kiel sollten dubiose Methoden bei der Entlassung des Vorstandsmitglieds angewandt worden sein.  Inzwischen schalten sich auch die Bundesländer Hamburg und Niedersachsen ein, welche als Anteilseigner auf eine baldige Aufklärung drängen. In Kiel fordern die Politiker inzwischen sogar offen personelle Konsequenzen, sofern sich die Vorwürfe und Anschuldigungen gegen einzelne Vorstandsmitglieder bestätigen.

Gefordert wird vor allem mehr Transparenz bei der Aufklärung der Bespitzelungsaffäre um die HSH Nordbank. Die Landesbank steht ohnehin unter Druck, denn der Vorstandschef Dirk Jens Nonnenmacher muss die Aufgabe der Sanierung und Restrukturierung der HSH Nordbank voran bringen. Nach einem Bericht der Kanzlei Wilmer Hale, welche die Vorgänge monatelang überprüft und dokumentiert hat, habe sich zumindest Vorstandschef Nonnenmacher korrekt verhalten. Die von der Politik geforderten personellen Konsequenzen sollten zumindest ihn nicht treffen. Nonnenmacher sieht nach eigenen Angaben keine Gefahr bei der Restrukturierung der Landesbank durch die Diskussion um die Bespitzelungsaffäre.

In Deutschland hat sich unterdessen auch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (kurz BaFin) eingeschaltet. Zudem ermitteln die Staatsanwaltschaften von Kiel und Hamburg, um die Vorgänge um Vorstandsmitglied Frank Rot und die angebliche Bespitzelungsaffäre aufzuklären. Der Aufsichtsrat der HSH Nordbank hat selbst eine Kanzlei eingeschaltet, welche die Vorwürfe prüfen soll. Der Kieler Landtag hat sich zu der Bespitzelungsaffäre in einer Sitzung beraten. Man hat sich dort mehrheitlich für die Untersuchung und Aufklärung ausgesprochen. Als mehrheitlicher Anteilseigner zusammen mit Hamburg muss die Politik geschlossen handeln.


Deutsche Bank: Kapitalerhöhung zur Übernahme der Postbank

Die Deutsche Bank galt bislang als Kapitalstärkste Privatbank in Deutschland. Deutsche Bank Chef Josef Ackermann konnte sogar der Finanzkrise trotzen und verkündete damals stolz, dass man auf Kapitalspritzen verzichte. Im Jahr 2010 plant Josef Ackermann offenbar den ganz großen Wurf. Wie aus Presseberichten hervorgeht, bereitet man bei der Deutschen Bank offenbar die größte Kapitalerhöhung überhaupt vor. Zwischen 8 bis 9 Milliarden Euro sollen durch die Aktionäre reinkommen, welche dann als Geldgeber gegenüber dem Kreditinstitut fungieren. Das Kapital wird wahrscheinlich zur kompletten Übernahme der Postbank benötigt. Bereits im Jahr 2008 hatte die Deutsche Bank rund ein Drittel der Postbank übernommen.

Am Sonntag wird zunächst die Sitzung des internationalen Ausschusses zur Banken-Regulierung in Basel in der Schweiz stattfinden. Auf der Konferenz soll das sogenannte Basel-III-Abkommen beschlossen werden. Dieses verpflichtet die Kreditinstitute für deren Geschäfte eine höhere Eigenkapital Quote vorzuweisen. Dies ist ein weiterer Schritt dazu, die Banken bei einer erneuten Schieflage oder einer sich wiederholenden Finanzkrise stabil zu halten. Nach der Konferenz in Basel wird davon ausgegangen, dass die Deutsche Bank die Kapitalerhöhung den Aktionären mitteilt. Einen besseren Zeitpunkt als unmittelbar nach dem Basel-III-Abkommen könnte es kaum geben. Nach außen hin kann die Deutsche Bank angeben die Beschlüsse der Banken-Regulierung unmittelbar umzusetzen.

Die komplette Übernahme der Postbank ist auch für eine Großbank, wie die Deutsche Bank es ist, ein profitables und gleichzeitig gefährliches Unterfangen. Zuletzt hatte sich die Commerzbank beinahe an der Übernahme der Dresdner Bank übernommen und war selbst in Zahlungsschwierigkeiten geraten. Analysten stufen die Übernahme der Postbank teilweise auch als Vorwand ein, um eine solche Kapitalerhöhung in Milliardenhöhe rechtfertigen zu können. Es ist anzunehmen, dass die Deutsche Bank Ihrer Monopolstellung und der Vorsprung gegenüber kleineren Kreditinstituten durch zusätzliches Kapital weiter ausbauen möchte.


EZB belässt Leitzins auf historischem Tief

Die Europäische Zentralbank setzt den Kurs der Niedrigzinsen in Europa fort. Die EZB belässt den Leitzins auf dem historischen Tief von 1,0%. Dieser Zinssatz gibt an, zu welchen Konditionen die Banken ihre Kredite bei den Zentralbanken bekommen. Das Prinzip im europäischen Bankgeschäft beruht auf dem einfachen Modell, dass ein Kreditinstitut selbst zum aktuellen Leitzinssatz Kredite bekommt und diese mit teils erheblichem Aufschlag als Firmenkredite bzw. Privatkredite wieder ausgibt. Bleibt der Leitzins so niedrig, werden auch die Kreditzinsen auf einem konstant niedrigen Niveau gehalten. Für Kreditnehmer ist dies als durchaus positiv zu werten, allerdings wirkt sich der niedrige Leitzins für Sparer negativ aus. Bei Kapitalanlagen werden kaum mehr als 1,5% im Durchschnitt erzielt.

Die günstigen Kredite werden folglich mit niedrigen Sparzinsen erkauft. Wer Kapital angespart hat und dafür möglichst viel Zinsen haben möchte, gehört ganz klar zu den Verlierern. Die Entscheidung der EZB den Leitzins bei 1,00% zu belassen, durchkreuzt die Hoffnungen vieler Sparer auf steigende Zinsen. Die niedrigen Leitzinsen bedeuten vor allem für die Banken billiges Geld. Somit sollen die Finanzmärkte wieder nachhaltig angekurbelt werden. Auch für die Wirtschaft hat der niedrige Leitzinssatz das Ziel dort einen Aufschwung zu bringen. Günstige Kredite ermöglichen Investitionen und somit Wachstum und mehr Arbeitsplätze. Geht die Rechnung der EZB auf, könnte der niedrige Leitzins tatsächlich für eine Erholung sorgen.

Auch bei den Privatkrediten wird es weiterhin günstige Konditionen geben. Somit lassen sich im Konsumbereich über sogenannte Konsumkredite auch größere Anschaffungen zu moderaten Konditionen realisieren. Der Endverbraucher entscheidet schließlich darüber, ob die Produkte der Wirtschaft im Handel gekauft werden. Somit macht es prinzipiell auch hier Sinn den Leitzins niedrig zu halten, um auch Verbraucher durch günstige Kredite zu fördern. Langfristig kann der niedrige Leitzins von 1,00% jedoch nicht gehalten werden. Billiges Geld bedeutet immer auch die Gefahr einer steigenden Inflation. Die EZB muss immer ein Gleichgewicht herstellen aus günstigen Krediten und einer stabilen und sicheren Währung. Deshalb wird über kurz oder lang der Leitzins wieder steigen.


Kreditvolumen sinkt bei Verbraucherkrediten und Unternehmenskrediten

Im ersten Halbjahr dieses Jahres ist das Kreditvolumen deutlich gesunken. Das betrifft sowohl die Verbraucherkredite als auch die Unternehmenskredite. Eine der Hauptgründe ist die deutlich geringere Zahl der PKW Neuzulassungen, nachdem die Abwrackprämie ausgelaufen ist. Gerade beim Automobilgeschäft tragen die KFZ Kredite zu einem großen Teil der jährlichen Verbraucherkredite bei. Es ist daher nur eine logische Folge, dass eine rückläufige Tendenz beim Kreditvolumen nach dem Ende der Neuwagenförderung durch die Abwrackprämie entstanden ist. Insgesamt sind die Konsumkredite zurück gegangen, was zum Teil auch mit der unsicheren Wirtschaftslage zusammen hängt. Die Verbraucher sparen aus Angst vor Arbeitslosigkeit, weshalb unnötige Ausgaben gespart werden.

Nach Angaben des Bankenverbands, zu dem 55 angeschlossene Kreditinstitute gehören, sind im ersten Halbjahr 44,4 Milliarden Euro als Verbraucherkredite bzw. Unternehmenskredite ausgegeben worden. Im Vergleich zum Vorjahr sind die 16,6 Prozent weniger und entspricht eine Minus in Milliardenhöhe. Peter Wacket, Geschäftsführer des Bankenfachverbandes führte aus, dass Firmen Ihre Investitionen aufgrund der Wirtschaftslage verschoben hätten und somit weniger Kredite benötigt wurden. Zudem habe im vergangen Jahr die Abwrackprämie viele Verbraucher dazu bewogen einen Autokauf vorzuziehen. In diesem Jahr sank die Zahl der Neuwagenkäufe und somit der ausgegeben KFZ Kredite. Wacket ist jedoch zuversichtlich, dass sich zumindest bei den Unternehmen der Investitionsstau bald lösen werde.

Die Entwicklung des sinkenden Kreditvolumens lässt sich auch an den Zahlen der KFZ-Zulassungen widerspiegeln. Im ersten Halbjahr 2010 wurden ca. 1,8 Millionen neue Kraftfahrzeuge zugelassen. Das ist fast ein Viertel weniger als im ersten Halbjahr 2009. Laut Statistik sind exakt 24,8 Prozent weniger KFZ Zulassungen registriert worden. Beschränkt man sich nur auf die PKW, ist die Entwicklung sogar noch deutlicher. Hier sind es 28,7% weniger als noch im Jahr 2009. Das sinkende Kreditvolumen wird insbesondere dann nachvollziehbar, wenn man weiß, dass mehr als die Hälfte aller ausgegeben Kredite aus KFZ Krediten besteht. Bricht der KFZ Markt ein, sinken automatisch auch die Verbraucherkredite bei den Kreditinstituten.


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